Wiedergutmachung!

16.12.2014 19:01
Ehrlich: Auch wenn ich ein Miesepeter, ein Schwarzmaler und ein advocatus Diaboli bin; ich freue mich aufrichtig, dass in wenigen Tagen die über Hunderttausend Unterschriften für die Wiedergutmachungsinitiative der Bundeskanzlei in Bern überreicht werden.
 
Ich habe wirklich nicht geglaubt, dass das Initiativkomitee um Guido Fluri in so kurzer Zeit das Unmögliche möglich machen würde. Mit der Übergabe in Bern ist eine erste Etappe geschafft. Was nun folgt, ist Schwerarbeit für alle, die an den Erfolg glauben und ein überzeugtes VolksJA erwarten.
 
Meine schon früh geäusserte Skepsis gegenüber der Fluri-Initiative möchte ich, angesichts des Sammelerfolges, in Hoffnung ummünzen und in einen Wunsch kleiden:
 

Ich wünsche mir, dass der Bundesrat die Wiedergutmachungsinitiative für gültig erklärt, und diese Volksinitiative ohne Wenn und Aber dem Parlament und dem Volk zur Annahme empfiehlt. Gleiches wünsche ich mir von den Eidgenössischen Räten. Mir ist bewusst, dass von den bis heute 311 Volksinitiativen fast keine den Segen des Bundesrates und des Parlamentes erhalten hat. Gerade deshalb wäre es ein starkes Zeichen der Solidarität und der Empathie den Opfern gegenüber, wenn die Landesregierung und die Räte ausnahmsweise von der Tradition der "ablehnenden Empfehlung“ abweichen würden. Schlägt der Bundesrat einen Gegenvorschlag vor, so (hoffe ich) nicht um Zeit zu schinden, sondern der ehrlichen Bemühung wegen, das Optimum für die Opfer heraus zu holen. Denn vergessen wir nicht: Vor noch nicht zwei Jahren wurden von Opferorganisationen öffentlich Wiedergutmachungsforderungen von 2 Milliarden Franken gestellt. Die Initiative hat 1/4 davon im Text festgeschrieben. Es wäre traurig und beschämend, wenn im Zuge der politische Debatte das geforderte und den Opfern zustehende Geld immer weniger würde.